Eine alte Dame verlor durch einen Trickdiebstahl ihre halbe – ohnehin nicht üppige – Monatsrente. Da kann man schon den „Glauben an die Menschheit“ verlieren. In dieser Situation erinnerte sie sich an einen Hinweis, den ihr verstorbener Mann ihr hinterlassen hatte: Wenn Dir so etwas passiert, dann wende Dich an den WEISSEN RING. Unser Außenstellenleiter, Manfred Henze, hat sie besucht – und erlebte „Dank, der zu Herzen geht“. Ein Journalist konnte dabei sein. Hier der Wortlaut seines Berichts: Zwei Stunden dauert das Gespräch, in der guten Stube, bei Kaffee, Tee und Keksen. Zwei Stunden, in denen Elfriede T. (Name geändert) ein Stück weit Glauben zurückgewinnt, den Glauben an das Gute im Menschen. „Ihr seid gute Leute, danke, dass ihr hier wart.“ Dann gehen die Besucher, Manfred Henze von der Opferhilfe WEISSER RING und der Journalist. Die 78-jährige T. bleibt zurück in ihrer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses, und man spürt: jetzt kommt die Einsamkeit. Eine Einsamkeit, die sie gehindert hat, Tochter oder Enkel etwas „von dem Malheur“ zu erzählen, das ihr Anfang September widerfahren ist, und das sie die Hälfte ihrer Rente gekostet hat: 600 Euro. Gestohlen. Zwei Frauen hatten sie angesprochen, als sie nach dem Arztbesuch in Hannover Geld geholt hatte. An einem Blumengeschäft. Ob sie erkennen könne, was der Topf Heide koste, fragte die eine, hielt das Gesteck hoch. T. streckte sich, versuchte zu lesen und plötzlich war das Interesse der beiden Frauen am Preis der Blume verflogen. „Komm, alles erledigt“, rief die eine, beide liefen weg und T. war ihr Portemonnaie los. 600 Euro für Lebensmittel und Medikamente; wie sollte sie die Miete bezahlen? Elfriede T. tat das einzig Richtige, ging zur Polizei, erstattete Anzeige. Und wandte sich an den WEISSEN RING. „Mein verstorbener Mann hatte die Telefonnummer noch aufgeschrieben.“ Und so kommt Außenstellenleiter Manfred Henze zu ihr. Hat natürlich vorher gefragt, ob er einen Journalisten mitbringen darf. Henze hilft – mit einem Teil der gestohlenen Summe und mit der Zeit für ein Gespräch bei Kaffee und Keksen. Elfriede T. kann so den akuten Finanzengpass überwinden. Und sie hat Vertrauen in andere Menschen zurückgewonnen. „Aber keine Angst, auf Gauner falle ich nicht wieder rein.“ Und Henze? „Wäre schön, wir wären überflüssig“, sagt er. Er weiß, dass das Wunschdenken ist und freut sich über den Dank der Garbsenerin. „Das geht zu Herzen.“Quelle: Leine-Zeitung vom 29.10.2015Es sind nicht immer die spektakulären Fälle im Alltag des WEISSEN RINGS. Aber immer steht die menschliche Anteilnahme mit im Vordergrund. Und die erzeugt Dank, der den Helfern zu Herzen geht. Unser Außenstellenleiter, Manfred Henze, hat das erlebt.